Migräne-Diagnose: Schulmedizin vs. Naturheilkunde

Voraussetzung jeder Behandlung – schulmedizinisch wie naturheilkundlich – ist die individuelle Diagnose. Der untersuchende Arzt gewinnt seine Daten aus einer minutiösen Bestandsaufnahme der Hauptsymptomatik der Migräne, auch hier sollte es keine Unterschiede zwischen der Schulmedizin und Naturheilkunde geben. Erfragt werden die Häufigkeit der Anfälle und deren Auslöser ebenso wie die Anfallssymptomatik.

Die klassischen schulmedizinischen Diagnosemöglichkeiten sind neurologische Untersuchungen und je nach Verdachtsdiagnose, die Untersuchung des Nervenwassers, Blutentnahmen, Ultraschall oder andere bildgebende Verfahren wie die Computertomografie, Magnet-Resonanz-Tomografie oder ein Elektroenzephalogramm.


Die Chinesische Medizin sowie andere naturheilkundliche Richtungen erheben neben den Daten zu den Allgemeinsymptomen im Patientengespräch auch solche aus der Früh- und Vorgeschichte des Migräne-Patienten. Insbesondere wird auch die Infektgeschichte durchleuchtet. Wichtig ist zudem die bisher erfolgte Einnahme von Medikamenten. Was die Krankenbefragung offen lässt, können Puls- und Zungendiagnose über die Ursachen der Migräne verraten.

In der Chinesischen Medizin stellt die Zunge eine wichtige Stütze ärztlicher Diagnostik dar. Gemäß fernöstlicher Lehre bildet sich auf ihr der gesamte Körper ab. Chinesische Mediziner registrieren daher sehr genau Auffälligkeiten an der Zunge. Zudem spielt auch die räumliche Verteilung der Auffälligkeiten eine entscheidende Rolle. So spricht beispielsweise ein übermäßig roter Zungenrand bei sonst „normaler“ Zunge für Leberhitze und eine übermäßige Röte in Zungenmitte zeugt von Magenhitze. Insbesondere die Veränderung der Zungenform, der Farbe und der Belag geben dem Therapeuten nützliche Hinweise. Ebenfalls kann man sagen, dass die Zunge ein Spiegel des Schleimhautsystems des Menschen ist.

Bei der Pulsdiagnose wird der Puls der Arterie am Handgelenk auf der Daumenseite getastet. TCM-Experten unterscheiden allein über dreißig Pulsqualitäten. Sie fragen dabei: Welche Qualitäten liegen vor? Wo lassen sie sich feststellen? Ist der Herzpuls eher gefüllt oder schlüpft er unter der Fingerkuppe weg? Frequenz und Rhythmus des Pulses spielen nur eine untergeordnete Rolle. Pulsdiagnosen sind für eine vollständige chinesische Krankheitsbeschreibung unentbehrlich.

Die Therapie in der Klinik am Steigerwald setzt bei Migräne mit dem Medikamentenentzug ein. Am Aufnahmetag werden in der Klinik alle migränebezogenen Medikamente abgesetzt. Dies stellt hohe Anforderungen an die Patienten – und an das Personal. Vermeiden lässt sich der Entzug nicht, denn nur so gelangt die naturheilkundlichen Therapie Schritt für Schritt an die Wurzeln der Migräne und kann diese beheben.


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